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1. Geschichte des brandenburgisch-preußischen Staates und der Neuzeit seit dem Westfälischen Frieden - S. 282

1906 - Münster in Westf. : Schöningh
282 _ Stuften und den Einflu des Deutschen Reiches im Morgenlande zu Das Kaiserpaar besuchte die heiligen Sttten, der Kaiser wohnte in Jerusalem der Einweihung der Erlserkirche bei und schenkte den -deutschen Katholiken zum Bau einer Kirche jene Sttte, wo die Jungfrau Maria einer frommen berlieferung nach gestorben fein soll (Dormition). berall empfing man den Deutscheil Kaiser mit den grten Ehren und dem freudigsten Jubel; neue Freundfchaftsbudnifse wurden geknpft und die alten, besonders zwischen den verbndeten Mchten Deutschfand, Osterreich und Italien enger und sester geschlungen. So gab der Kaiser Fürsten und Vlkern die beste Gelegenheit, sich von seinen friedlichen Absichten, die er auch spter wiederholt und feierlich bekuudet hat. ut berzeugen. 3. Sorge fr Heer und Flotte. ^Trotz seiner groen Friedens-liebe ist der Kaiser mit allem Eifer darauf bedacht, das Land gegen die Angriffe der Feinde zu schtzen. Die Kriegsmacht wird stets vergrert, die Zahl der Kriegsschiffe vermehrt, ihre Ausrstung verbessert, wie es der Gre und dem Ansehen des Reiches entspricht, und wie e der Schutz der Seekste und die groartige Entwicklung des deutschen berseeischen Handels, in dem ungeheure Summen angelegt sind, erfordert. Fr das militrgerichtliche Verfahren wurde eine einheitliche Militrstrafgerichtsordnung geschaffen. Im Jahre 1893 wurde fr die Infanterie, die fahrende Feldartillerie und den Traiu die Dienst-zeit auf zwei Jahre herabgesetzt. - Auf seinen Reisen und bei deu groen Herbstmanvern berzeugt sich der Fürst persnlich von dem Zustande der Land- und Seemacht und der Kriegstchtigkeit seiner Soldaten. Der Deutsche Flottenverein sucht durch Wort und Schrift Sinn und Verstndnis fr eine statfe Seemacht unter dem Volke zu verbreiten. 4. Sorge fr die arbeitenden Volksklassen. Getreu seiner Er-klruug bei Erffnung des ersten Reichstages im Jahre 1888, sich der arbeitenden Volksklaffe ganz besonders annehmen zu wollen, sucht Kaiser Wilhelm Ii. das vou seinem Grovater begonnene Werk der Menschenfreundlichkeit mit Klugheit und Entschiedenheit zu Ende zu führen. Am 4. Februar 1890 richtete er zwei Erlasse an den Reichs-kanzler und den Handelsminister, worin er feiner Arbeiter-freuudlichkeit klaren Ausdruck gibt. Es sollen hiernach Veranstaltungen getroffen werden, die Dauer der Arbeitszeit und die Art der Arbeit in der Weise zu regeln, da Gesundheit und Sittlich-

2. Geschichte des brandenburgisch-preußischen Staates und der Neuzeit seit dem Westfälischen Frieden - S. 288

1906 - Münster in Westf. : Schöningh
288 lindern, ihr Wohl zu heben, den Frieden des ganzen Landes zu schtzen. Mein Streben wird unablssig darauf gerichtet sein, die Grundlage fr eine gedeihliche Fortentwicklung auf allen Gebieten des ffentlichen Lebens zu festigen und das Vaterland auf friedlicher Bahn vorwrts zu führen." Als glubiger Christ setzt er bei all seinen Unternehmungen sein Vertrauen auf Gott. Ich hoffe auf Gott," sprach der Kaiser in seiner Thronrede ani 6. Mai 1898, da es Mir beschiedeu sein wird, die innere Kraft unseres Vaterlandes zu strken und das Ansehen seines Namens unter deu Vlkern der Erde zu erhalten." Bei seinem Besuche in Palstina (1898) betete er an den heiligen Sttten und gab auch hier-durch aller Welt das Beispiel eines berzengnngstrenen christlichen Fürsten. Wenn Ich", so sprach der Kaiser, stehend auf deu Stufeu des Altares in der Erlserkirche zu Jerusalem, das Gelbde Meiner in Gott ruhenden Vorfahren: Ich und Mein Haus wollen dem Herrn-dienen! hier an diesem feierlichen Tage wiederhole, so fordere Ich sie alle auf zu gleichem Gelbnis. Jeder sorge in seinem Stande und Berufe, da alle, die deu Namen des Gekreuzigten tragen, in dem Zeichen dieses hochge-lobten Namens ihren Wandel führen zum Siege der alle aus der Snde und der Selbstsucht stammenden finsteren Mchte." Selbst das Ausland mn eingestehen, da Kaiser Wilhelm It. der grte Herrscher der Jetztzeit ist. Des Kaisers Tagewerk beginnt schon morgens frh. Um 6 Uhr steht er ans und ist bis abends spt vollauf beschftigt. Er besichtigt die Truppen, hrt die Vortrge seiner Rte und liest und beantwortet die eingegangenen Berichte. Als Freund und Guuer der Knste und Wissen-schnsteu besucht er fters die Werksttten hervorragender Knstler oder be-ehrt sie und berhmte Gelehrte mit einer Einladung znr kaiserlichen Tasel. Seine Erholung sucht der Kaiser am liebsten im Kreise seiner Familie ober ans einem Spazierritte, wobei ihn oft die Kaiserin oder auch die erwachsenen Prinzen begleiten. Im Laufe des Jahres geht Kaiser Wilhelm wiederholt mehrere Tage auf die Jagd, ober er macht zur Krftigung feiner Gesnnbheit eine Reise nach den nrdlichen und sdlichen Meeren. Mit dankbarem Herzen gegen Gott schauen wir hin ans unseren erhabenen Kaiser, auf unsere erlauchte Kaiserin und ans die blhenden kaiserlichen Kinder, und unser heiester Wunsch ist: (Sott segne und schtze unser geliebtes deutsches Kaiserhaus fr und fr!

3. Vaterländische Geschichte in Bildern - S. 7

1905 - Münster in Westf. : Schöningh
7 mit den Rmern in Berhrung gekommen waren, hatte sich schon frh das Christentnm verbreitet. Im Innern Deutschlands aber herrschte noch die Finsternis des Heidentums. Bonifazius wollte sie erhellen durch das Licht des Evangeliums. Darum zog er als Apostel zuerst nach dem Lande der Friesen. Mit Spott und Hohn wurde er aber zurckgewiesen; in Stnrm und Regen mute er aus freiem Felde bernachten. Tiesbetrbt kehrte er nach England zurck. Boni-sazius reiste hieraus nach Rom. Der hl. Vater empfing ihn freundlich und gab ihm die schriftliche Vollmacht, den heidnischen Deut-scheu das Evangelium zu verknden. Der seeleneifrige Priester eilte nach Hessen und Thrin gen. Mit dem Eifer eines Apostels predigte er das Christentum. Viele lieen sich taufen; mehrere Kirchen wurden in kurzer Zeit erbaut. Bonifazius als Bischof. Freudig meldete Bonifatius diese groeu Erfolge dem hl. Vater. Er berief den mutvollen Mann nach Rom, weihte ihn zum Missionsbischof und gab ihm den Ehren-namen^Bonifazius, d. i. Wohltter. Am Grabe der Apostelfrsten legte er hierauf den feierlichen Eid ab, den christlichen Glauben stets in seiner ganzen Rein-heit zu lehren und dem apostolischen Stuhle Treue und Gehorsam zu bewahren. Bonifazius reiste alsdann in das Land der Thringer und Hessen zurck. Viele Neubekehrte waren aber wieder zum Gtzendienste zurck-gekehrt. Begeistert schilderte der sromme Bischof von neuem die Gttlichkeit der christlichen Religion und die Ohnmacht der heidnischen Götter. Bei Geismar stand eine gewaltige Eiche. die dem Gotte Thor ge-weiht war. Unter dem Zittern und Staunen der Heiden wurde sie von Bonifazius gefllt. Aus ihrem Holze baute er dem hl. Petrus eine Kapelle. Als die Heideu die Machtlosigkeit ihrer Götter sahen, bekehrten sich viele zum Christentum. Immer weiter verbreitete sich von jetzt ab die christliche Lehre in Deutschland. Zahllose christliche Gemeiudeu entstanden; Kirchen und Kapellen wurden erbaut, Klster gegrndet. Neue Gehilfen muten von England kommen; fo groß war der Andrang des Volkes zum Christentum. Bonifazius als Erzbischof. Bonisazuis reiste zum dritten Male nach Rom. Der Papst ernannte ihn dieses Mal zum Erzbischof der neu bekehrten Lnder und zum Primas, d. i. zum obersten Bischfe von Deutschland. Auf seiner Rckreise stellte Bonifatius in Bayern die kirchliche Ordnung wieder her und grndete vier Bistmer. Auch in dem brigen Deutschland wurden mehrere Bischofssitze errichtet, fr die er die wrdigsten seiner Schler zu Oberhirten weihte. Er besuchte auch die Geistlichen, hohe wie niedrige, Kirchen und Klster; berall sah

4. Vaterländische Geschichte in Bildern - S. 17

1905 - Münster in Westf. : Schöningh
17 zahlreich wurden die Zge der Pilger, als die hl. Helena, die Mutter des ersten rmischen Kaisers, der den christlichen Glauben angenommen hatte, der dem Grabe des Herrn eine prachtvolle Kirche hatte er-bauen lassen. Die frommen Waller trugen vielfach ein langes schwarzes Gewand, einen Muschelhut und einen Stab. Sie besuchten die heiligen Sttten, wo Christus geboren worden war, wo er gelebt und gelitten hatte. Nirgends war ihre Andacht inniger, nirgends hofften sie eher Erhrung ihrer Bitten zu finden, als an diesen geheiligten Orten. Nach den Rmern kam Palstina an die Araber, die An-Hnger der Religion Mohammeds. Solange die Araber Herren des Landes waren, wurde die Andacht der Pilger wenig gestrt. Dann aber eroberten die Trken Palstina, und mm erfuhren sowohl die einheimischen Christen, als auch die sremdeu Pilger schreckliche Mi-Handlungen und unerhrte Erpressungen. Die Trken schndeten die hl. Orte, strten die Christen in ihrer Anbacht und in ihren Gesngen und schleppten ihre Priester in die Gefngnisse. Viele Waller muten vor bei; Toren bleiben, weit sie die hohe Abgabe zum Besuche der Stadt nicht zahlen konnten. Peter von Amiens. Damals lebte in Frankreich ein frommer Einsiedler; er hie nach seiner Vaterstadt Peter von Amiens. Auch er zog nach Jerusalem, zahlte den geforderten Zins und be-trat die hl. Stadt. Er sah den Jammer und das Elend der Christen und die Entweihung ihrer Kirchen durch die Trkeu. Tiefe Wehmut ergriff ihn; er saun auf Rettimg. Er eilte zum Papste, klagte ihm die Not der Christen im Morgenlande und erhielt deu Auftrag, die Völker und Fürsten des Abendlandes zum Kampfe gegen die Sara-zeueu zu begeistern. Barfu und barhaupt, das rauhe Pilgerkleid mit einem Stricke umgrtet, das Kruzifix, in der Hand, sitzend auf einem Esel, durchzog der fromme Einsiedler Italien und Frankreich. Mit feuriger Rede schilderte er die unglckliche Lage der morgeuludischeu Christen und die Frevel der Unglubigem Kirchenversammlung zu Clermont. Im Jahre 1095 wurde zu Clermont in Frankreich eine groe Kirchenversammlung ab-gehalten. Nochmals schilderte Peter die schrecklichen Zustnde im hl. Lande; hierauf forderte Papst Urban mit eindringlichen Worten zu einem Kriegszuge nach Palstina auf, um das hl. Land den Un-glubigen zu entreien. Begeistert durch diese feurigeu Reden riefen alle: Gott will es!" und Taufende lieen sich ein rotes Kreuz auf die rechte Schulter hefteu. Als Kreuzfahrer wollten sie an dem Kreuzzuge teilnehmen. Gottfried von Bouillon. Im Sommer 1096 sammelte sich das Hauptheer der Kreuzfahrer unter der Anfhrung des Herzogs Gottfried vou Bouillou und anderer edlen Fürsten. Ein klei-neres Heer war schon im Vorjahre fortgezogen, aber ohne alle Zucht Lrockmann, Paterlndische Geschichte in Bildern. 7. Aufl. 2

5. Geschichte des Mittelalters und der Neuzeit bis zum Westfälischen Frieden - S. 38

1905 - Münster in Westf. : Schöningh
38 Kathedrale), Kairo und Jerusalem, die Alhambra mit dem Lwenhof und der Ab encerra gen Halle in Grausda, die mit ihrem Zellengewlbe, den pltschernden Springbrunnen und ihrer Ausschmckung die innere Ausstattung eiues maurischen Prachtbaues in bester Weise erkennen lat. Das arabische Haus zeigt dieselbe Anlage, wie das rmische; um gartenartige Hfe liegen die einzelnen Wohnrume. Diese Bauart findet sich auch bei der Alhambra. Stellung der Frau. Durch die Gestattung der Vielweiberei wurde die Frau zu einer unwrdigen Stellung verurteilt. Da die Frauen sich ffentlich nicht fehen lassen und die Moschee nicht betreten dursten, waren sie vollstndig auf das Leben im Hause angewiesen, wo sie die Zeit in Unwissenheit und Trgheit und in bestndigen Zwistig-leiten untereinander und Rnkespiel verbrachten; von einem glcklichen Familienleben konnte bei einer solchen Einrichtung natrlich keine Rede sein. Vielweiberei, Fatalismus und Sklaverei, die die Lehre Mohammeds gestattet, sind die dstern Schattenseiten des Islams. Zweiter Zeitraum. Von Karl dem Groen bis zum Vertrag zu Berdun. 768-843. Karl der Groe. (768814.) 1. Karls Persnlichkeit. Nach dem Tode Pippins des Kleinen bernahmen seine beiden Shne Karlmann und Karl gemeinschaftlich die Regierung im Frankenreiche. Als Karlmann starb, wurde Karl Alleinherrscher. Mit fester Hand ergriff er die Zgel der Regierung und hat sie mit Kraft und Weisheit der vierzig Jahre gefhrt. Karl ist eine der glnzendsten Erscheinungen unter den groen Fürsten des Mittel-alters. Gleich groß steht er da als Held im Kriege wie als Landesvater zur Zeit des Friedens. Karl war eine hoheitsvolle, wahrhast knigliche Erscheinung. Sein mchtiger Krper, der in allen Gliedern ein schnes Ebenma zeigte, ma sieben seiner Schuhe. Seiu Gang war fest, feine Haltung wrde-voll, fein ganzes Auftreten verriet den gewaltigen Herrscher; seine groen, lebendigen Augen schauten mild und freundlich auf jeden herab. Zu

6. Geschichte des Mittelalters und der Neuzeit bis zum Westfälischen Frieden - S. 107

1905 - Münster in Westf. : Schöningh
- 107 die vielfach als Buchdeckel benutzt wurden; Teppiche, aus Byzauz be-zogen, wurden von kunstgebter Hand mit kirchlichen Bildern geschmckt. Der Erzgu wurde besouders durch den kunstsinnigen Bischof Bernward von Hildesheim gehoben; die unter seiner Leitung her-gestellten Bronzetren am dortigen Dome, die in acht Reliefs auf jedem Flgel die Erschaffung des Menschen bis zum Brudermorde Kains und die Jugend- und Leidensgeschichte Jesu schildern, sowie der Bernwardsleuch-ter. eine verkleinerte Nachbildung dertra-janssnle, und das Bernward kreuz gehren zu den besten Erzeugnissen dieser Art. *) Bei der Malerei zeigte sich noch der Einflu der alt-christlichen und by-zantinifchen Vorbil-der; Ruhe. Wrde und Erhabenheit be-stimmen ihren Cha-rakter. Fleiige Mnche schmckten ihre sau-bereu Handschriften mitprachtvollenjni-tialen und zier-lichem Rankenwerk und flochten naive Zzernwarbskreuz (Hildesheim). Miniaturbildchen in bunte Rankender- schlingungen. Auch die Worte der Dichter reizten das Schaffen der Buchmalerei, wobei aus Volkstum und Leben genommen werden mute, was an Vorbildern fr diese Kunstgattung fehlte. Das Marien- l) Vergleiche auch den im Jahre 1166 aus dem Domplatze zu Braun-schweig errichteten ehernen Lwen.

7. Geschichte des Mittelalters und der Neuzeit bis zum Westfälischen Frieden - S. 13

1905 - Münster in Westf. : Schöningh
13 Zu Ehren der Gttin Ostara, der Schwester Donars, wurde im Frhjahr das Fest der wiedererwachten Natur, das Osterfest, gefeiert. Auf Bergen und Hgeln wurden groe Holzhaufen aufgeschichtet und an-gezndet und mit Blumen geschmckte Ziegenbcke als Opfer dargebracht.') Zur Verehrung der Gttin Freyja wurde das Maifest gefeiert. Alle Wohnungen wurden mit frischen Maien geschmckt, auf einem in gleicher Weise gezierten Festplatze erschollen muntere Lieder, und die frh-liche Jugend erfreute sich auf fonniger Au an lustigen Reigentnzen. Wenn die Sonne den hchsten Stand erreicht hatte, fand das Fest der So mm er-Sonnenwende statt, das zugleich der Sterbetag des Gottes Baldnr war. Wie es noch heute in einigen Gegenden Deutschlands Sitte ist, wurden Heilkruter gesammelt, in Bndel gebunden und gesegnet.2) Beim Gewitter wurden sie auf dem Herde angezndet, um Haus und Hof vor Gefahr zu bewahren. Kranke, die in dieser Zeit Wasser tranken oder badeten, genasen. Gesunde wurden vor Krankheit geschtzt, denn das Wasser, selbst der Tau, hatte in diesen Tagen eine ganz besonders heilbringende Kraft. Durch das Ernte- oder Herbstsest sollte dem Gotte Wodan, der Feld und Flur gesegnet hatte, in besonders feierlicher Weise der schuldige Dank gespendet werden. Auf den ckern wurden groe Holz-stoe augezudet und auserlesene hren und Tiere geopfert, um den Segen fr die cker und das Gedeihen der Herden herabznflehen. Als die Germanen zum Christentume bekehrt waren, legte man den heidnischen Festen und Gebruchen eine christliche Bedeutung bei; aus dem Julseste wurde das Weihuachtssest, aus dem Feste der Gttin Ostara mit seinen Osterseuern und Ostereiern, den Sinnbildern des wiedererwachen-den Lebens, das christliche Osterfest. e) Sdett- Willen der Götter und die Zukunft suchten die Germanen ans mancherlei Weise zu erforschen. In heiligen Hainen hielten sie weie Rosse, deren Wiehern als gttliche Zeichen gedeutet wurde. Sie beobachteten den Flug der Vgel, beschauten die Eingeweide der Opfer-tiere und warfen Stbchen, auf denen die heiligen Runeuzeicheu eiuge-kerbt waren. Gttliche und prophetische Kraft wurde den weisen Frauen, den Alrnnen,3) zugeschrieben. Die rmischen Schriftsteller-weisen ans Albrnua, besonders aber ans Belle da hin, die zur Zeit *) Vergleiche die Osterfeuer. Es ist das Weihkrantsbnnd, das am Tage der Krautweihe (Maria Himmelfahrt in der Kirche geweiht wird. 3) Nuna Geheimnis; Alrune (Alrenne) = Allwissende; bergt.: zuraunen.

8. Geschichte des Mittelalters und der Neuzeit bis zum Westfälischen Frieden - S. 32

1905 - Münster in Westf. : Schöningh
32 Dritter Abschnitt. Der Istam. 1. Mohammed, der Stifter des Islams. (622.) Whrend das Christentum int Abendlande, besonders bei den germanischen Volks-stammen die weiteste Verbreitung fand und sich zur schnsten Blte ent-faltete, trat in Arabien ein Religionsstifter auf, durch dessen Lehre die christliche Religion und Kultur in ihrem Besitzstande in gefhrlicher Weise bedroht, im Oriente aber fast vollstndig vernichtet werden sollte; der Stifter dieser neuen Religion war Mohammed. Mohammed kam als Waise zu seinem Onkel Abu Talib und wurde zum Kaufmann herangebildet. Auf feinen Handelsreisen lernte er in spteren Jahren in Palstina das Judentum und bei den Griechen in Kleinasien die christliche Religion kennen. Weil hier aber die christliche Lehre durch Irrlehren verdunkelt war, zeigte sich ihm das Christentum nicht in seiner Reinheit; er hatte seinen wahren Geist nicht erfat. Die Landsleute Mohammeds, die Araber, waren Heiden und trieben Sternendienst. Auer Sonne und Mond verehrten sie einen schwarzen Meteorstein. Er befindet sich an der Ostecke der Kaaba, dem Wrfel-frmigen Mittelbau der Moschee zu Mekka; nach mohammedanischer Sage soll er vom Erzengel Gabriel dem Abraham berbracht sein. Von dem Gtzendienste wollte Mohammed die Araber befreien und ihnen eine Religion geben, die sich aus Heidentnm, Inden-tum und Christentum zusammensetzen sollte. Er hielt sich selber fr einen Gesandten Gottes und glaubte, der Halbmond habe sich vor ihm geneigt, und er sei von Gott durch den Engel Gabriel beauftragt worden, der Grnder einer uenen Religion zu werden. An-fangs fand der neue Prophet wenige Anhnger, und als er den bis-herigen Dienst bei der Kaaba als einen schndlichen Gtzendienst hinstellte, mute er am 15. Juli 622 von Mekka nach Med!na, eigentlich Medina al Nebi, d. i. Stadt des Propheten, fliehen. Das Jahr der Flucht (Hedschra) wurde fr die Mohammedaner der Ansang einer neuen Zeitrechnung. 2. Der Islam. Mohammeds Lehre oder der Islam, d. i. Ergebung in Allahs Witten, ist in dem Koran,1) dem heiligen Religions- *) Der Koran(-Buch), der die Offenbarungen" Mohammeds enthlt, ist erst nach seinem Tode zusammengestellt. Er zerfllt in 114 Suren (Psalmen), deren Widersprche zu erklären die einzige Theologie der Priester (Ulemas)

9. Geschichte des Mittelalters und der Neuzeit bis zum Westfälischen Frieden - S. 33

1905 - Münster in Westf. : Schöningh
buche der Mohammedaner, niedergelegt und eine Zusammenstellung Heid-nischer. jdischer und christlicher Lehren. Der Koran lehrt: Es ist nur ein Gott, und Mohammed ist sein Prophet. Moses und Christus gelten auch als Gesandte Gottes, doch hher als beide steht Mohammed. Die Seele des Menschen ist uu-sterblich und gelangt nach dem Tode in den Himmel, das Paradies, oder in die Hlle. Der Himmel ist ein siebenfacher; in den obersten kommen alle, die im Kampse fr den Glauben ihr Blut vergossen haben. Dort fchanen sie Gottes Angesicht, dort erschlieen sich die geheimsten Wunder der Natur und wecken Sinnengelste aller Art. Abtrnnige, Juden und Christen fallen der ewigen Verdammnis anheim. der dem Menschen waltet das Geschick (Kismet). dem er nicht ent-rinnen kann. Dieser Fatalismus trieb die Anhnger des Korans mit kaltbltiger Todesverachtung in die Schlacht, fhrte sie aber auch zu einer feigen Ergebung in den Willen des Fatnms. Fnfmal tglich betet der Mohammedaner, das Gesicht nach der Kaaba gewandt, seine Suren; den ganzen Monat Ramadan fastet er zur Erinnerung an die Flucht Mohammeds von Mekka nach Medina; der Freitag ist Allah, dem Gebete und dem Gottesdienste in der Moschee gewidmet. Der Glaube fhrt auf halbem Wege dem Herrn entgegen, Fasten bis an die Tr seines Hauses, Almosen ffnet seine Pforten. Das Schwert ist der Schlssel zum Paradiese. Ein Tropfen Blnt, fr Allah vergossen, eine Nacht, unter den Waffen zugebracht, ist mehr wert als zweimonatliches Fasten und Beten. Eine einmalige Wall sahrt nach der Kaaba zu Mekka und zum Grabe des Propheten in Medina war jedem Moslim, d. i. Glubigen, vorgeschrieben. Tgliche Waschungen und die Enthaltung von Schweinefleisch und Wein wurden aus gesundheitlichen Rcksichten geboten. Die Viel-weiberei war gestattet. Von Medina zog Mohammed mit einem 10 000 Mann starken Heere nach Mekka, zerstrte die Gtzenbilder der Kaaba und machte die Stadt zum Mittelpunkte seiner Herrschaft. Ganz Arabien zwang er zur Annahme seines Bekenntnisses, und schon hatte er ein Heer zur Eroberung Syriens ausgesandt, als ihn der Tod abrief. In Medina fand er seine letzte Ruhesttte. bildet. Die Anhnger des Korans als einziger Glaubensquelle sind die Schiiten, deren Hauptvertreter die Perser sind, während eine andere Partei auch an eine Uberlieferung, die sogenannte Snna, glaubt. Sunniten sind ins-besondere die Trken. Z. Prockmann, Lehrbuch der Geschichte. Ii. F

10. Geschichte des Mittelalters und der Neuzeit bis zum Westfälischen Frieden - S. 104

1905 - Münster in Westf. : Schöningh
- 104 verschlungene Bnder und Riemen. Unter dem Einflsse rmisch-griechischer Kultur kommt dann das geometrische und Pflanzen - Orna-ment hinzu. Ranken und Bltterwerk werden in wunderlicher Weise miteinander verschlungen, Linien im Zickzack aneinander gefgt oder zu Rauten- oder Schachbrettmustern zusammengestellt. Nur allmhlich kam auch die mensch-liche Gestalt hinzu, die man noch wenig naturgetreu darzustellen verstand. Die altchristliche Bildhauerkunst zeigt sich zuerst an den prchtigen Steinsrgen, Sar-kophagen, die oft mit Reliefs reich ge-schmckt sind. Als symbolische Darstellungen treten zu den Personen das Kreuz, der Namenszug Christi. Taube und Lamm. Die Statuen aus dieser Zeit des romanischen Stils haben vielfach einen zu dicken Kopf; das Gesicht ist unschn, aber ausdrucksvoll, die Falten der Gewnder laufen in gerader Linie nach unten, sind oft rhrenartig gerollt und bauschen sich an ihrem unteren Teile muschelartig auf; die Haltung ist steif, aber von feierlicher Ruhe und lt die Absicht des Knstlers deutlich erkennen. Zu den Schpfungen diefer Periode gehrt auch das 15 m hohe ergreifende Relief an den Extern-steinen bei Horn im Frstentum Lippe. Christus wird von Joseph von Arimatha und Nikodemus vom Kreuze herabgenommen, die tiesbetrbte Mutter hilft den sinken-den Krper sttzen, während der Lieblings-jnger Johannes trauernd zur Seite steht. der dem Kreuze erscheint der gttliche Er-lser im Brustbilde, mit der Siegesfahne in .bcr4 der Haud von einigen wird diese Figur Sorbetten Pforte zu Arererg. x J c ' auch alv Gott Vater erklart ; rechts uid links erblickt man oben auf der Darstellung die Personifikationen von (Sonne und Mond, die Trnen trocknend, die im Schmerze der das furchtbare Ereignis ihren Augen entquellen. Zu Fen des Kreuzes kuiet das er|te Elternpaar, von dmonischen Schlangen umwunden. Das Relief vereinigt den Sndenfall der ersten Menschen, den Tod und den
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